Montag, 23. Februar 2015

[Rezension] Deniz Selek: "Heartbreak Family (2) - Als ein anderer mir den Kopf verdrehte"

Titel: "Heartbreak Family (2) - Als ein anderer mir den Kopf verdrehte“
Autor: Deniz Selek
Verlag: Fischer Verlag
Erscheinungsjahr: 2014
Preis: 13,99€ (gebundene Ausgabe) // 11,99€ (Kindle-Version)
Seiten: 288
Übersicht der Buchreihe:


Meine Inhaltsbeschreibung:


Seit Jannahs Mutter mit ihrem neuem Freund Sebastian zusammengezogen ist, hat sich das Leben der fünfzehnjährigen Schülerin komplett verändert, denn zu ihrer neuen Patchworkfamilie gehören nun auch Sebastians Kinder Merrie und Ken. Und genau in jenen Ken ist Jannah schon lange heimlich verliebt. Nach einigen turbulenten Wochen, in denen sich die beiden durch das Zusammenleben zumindest etwas besser kennen gelernt haben, beschließt die aufgeweckte Familie, den Sommerurlaub gemeinsam bei Jannahs Großeltern in der Türkei zu verbringen. Doch dort werden Jannahs Gefühle plötzlich heftig durcheinander gewirbelt, als sie am Strand den jungen Türken Sayan kennen lernt: Nett, gutaussehend und offensichtlich sehr an dem verträumten Mädchen interessiert. Schnell knistert es zwischen ihnen, sehr zum Missfallen von Ken, der die beiden kaum aus den Augen lässt. Jannah ist überrascht und genervt zugleich: Ist Ken nun etwa eifersüchtig?


Der erste Satz:

„Komm schon“, drängte Ken. „Geh mit mir ins Kino.“
Meine Meinung & meine Erlebnisse mit diesem Buch:


Nachdem ich den ersten Band dieser Reihe geradezu verschlungen habe, musste natürlich sofort der zweite Band her. Zwischen Jannah und Ken war bis zu diesem Zeitpunkt noch alles offen, deswegen war ich sehr gespannt darauf, wie sich die Geschichte zwischen den beiden weiterentwickeln würde.
Der zweite Band setzt kurz nach den Ereignissen von Heartbreak Family (1) an und führt die Geschichte mit demselben spritzigen und unterhaltsamen Schreibstil fort. Wieder las ich den Roman in kürzester Zeit durch und war erneut angenehm überrascht, wie sich die einzelnen Personen weiterentwickelten und wie viel Liebe die Autorin in die Charakterisierungen gesteckt hat. Beim Lesen taucht man also in eine fröhliche und unbeschwerte Welt ein, die man eigentlich gar nicht wieder so schnell verlassen will.
Da Heartbreak Family als Trilogie angesetzt ist, gab es natürlich (noch) kein Happy End für Jannah und Ken, mit dem die Story perfekt abgerundet wäre. Die Autorin unterbrach den vom Leser erwarteten Handlungsstrang, indem sie in diesem Band einen anderen Jungen auf der Bildfläche erschienen ließ: Sayan. An sich keine schlechte Idee, zumal Sayan quasi das Gegenteil von Ken verkörpert. Vielleicht war er gerade deswegen für mich ein eher langweiliger Charakter. Er war einfach zu glatt, zu perfekt, obwohl er in die Liebesgeschichte einen frischen Wind brachte, der szenenweise immer ausführlicher in die Hauptgeschichte eingeflochten wurde. Mir wäre es lieber gewesen, wenn er schnell wieder verschwunden wäre, doch am Ende musste ich feststellen, dass es in diesem Buch mehr um ihn ging als um Ken, dem die Autorin leider nur die letzten Kapitel ihres Buches widmete.
Als ich den Schluss des Buches gelesen hatte, war ich eher zwiegespalten. Es war ein nettes Ende mit einigen offenen Fragen, aber es wirkte zu aufgesetzt und Jannahs Verhalten passte gar nicht mehr zu der Jannah, die ich im ersten Band so lieb gewonnen hatte. Natürlich macht man als Jugendlicher manchmal komische Sachen (vor allem, wenn man verliebt ist), aber das Ende entfernte sich meiner Meinung nach viel zu sehr von der Hauptgeschichte. Es war nach allem, was bisher passiert war, für mich nicht mehr nachvollziehbar und hätte einen schöneren Abschluss verdient.


Mein persönliches Fazit:


Obwohl der erste Band dieser Serie einen gelungenen und herrlich ungezwungen Start hinlegen konnte, gelang es der Autorin in der Fortsetzung leider nicht, daran anzuknüpfen. Sie verstrickte sich meiner Meinung nach in eine unnötig lange und eintönige Liebesgeschichte zwischen Jannah und Sayan, die Ken im Gegensatz dazu als einen Jungen darstellte, der er überhaupt nicht ist. Oder, was noch schlimmer ist: Er ist tatsächlich so, aber dann wünsche ich niemanden so einen wie ihn als festen Freund. So gut all die anderen Figuren ausgearbeitet waren, so sehr haben mich die beiden Hauptpersonen Jannah und Ken in diesem Band enttäuscht.
Nichtsdestotrotz bin ich eine treue Leserin, die kein offenes Ende mag und voller Ungeduld auf den letzten Band der Serie wartet, dessen Erscheinungsdatum leider immer noch nicht festgesetzt wurde (Stand: 23.02.2015). Ich hoffe sehr, dass die Autorin die längere Zeit nutzt, damit sie mit ihrer Serie letztlich doch überzeugen kann.

Ich gebe dem zweiten Band von Heartbreak Family demnach drei von fünf Sternen.

★ ★ ★  ☆


Donnerstag, 12. Februar 2015

[Rezension] Deniz Selek: “Heartbreak Family (1) - Als meine heimliche Liebe bei uns einzog“

Titel: "Heartbreak Family (1) - Als meine heimliche Liebe bei uns einzog“
Autor: Deniz Selek
Verlag: Fischer Verlag
Erscheinungsjahr: 2013
Preis: 13,99€ (gebundene Ausgabe) // 11,99€ (Kindle-Version)
Seiten: 288

Übersicht der Buchreihe:


Meine Inhaltsbeschreibung:


Die fünfzehnjährige Jannah Kismet ist heimlich verliebt. Er heißt Ken, geht eine Klasse über ihr zur Schule und würdigt sie keines Blickes, scheint sie nicht einmal wahrzunehmen. Doch eines Tages wird Jannahs Leben komplett auf den Kopf gestellt, als ihre türkischstämmige Mutter beschließt, mit ihrem neuen Freund Sebastian zusammenziehen, der dummerweise ausgerechnet der Vater von Ken ist. Somit hat Jannah keine Wahl: Sie und ihre Mutter ziehen mit Sebastian, ihrem neuen Halbbruder Ken und dessen nerviger Schwester Merrie zusammen in eine gemeinsame Wohnung und Jannah kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie das funktionieren soll. Für sie beginnt nun ein neues Leben mit einer Patchwork-Familie und Ken an ihrer Seite, der überhaupt nichts von ihren tiefen Gefühlen ahnt.


Der erste Satz:

Kismet ist Himmelblau mit einem feinen Stich ins Violett, aber nur ein klitzekleines bisschen.

Meine Meinung:


Dieses Buch fand durch eine sehr interessante Rezension in der FAZ den Weg auf meinen Kindle. Ich hatte mal wieder Lust auf einen netten, unterhaltsamen Jugendroman über die erste große Liebe. Umso mehr freute ich mich, als ich erfuhr, dass die Geschichte als Trilogie veröffentlicht werden sollte und ich dadurch die Möglichkeit hatte, mich noch besser mit den verschiedenen Charakteren anzufreunden.
Das fiel mir auch nicht schwer: Jede einzelne Person im Buch wird sehr liebevoll beschrieben und macht die kunterbunte Patchwork-Familie komplett, die zusammen Höhen und Tiefen übersteht. Jannah erfüllt nicht das Klischee eines typischen türkischen Mädchens (sie ist auch nur zur Hälfte Türkin, denn ihr Vater, zu dem sie noch regelmäßigen Kontakt hat, stammt aus Deutschland) und verzaubert den Leser durch ihren witzigen Charme, ihre aufrichtige Liebe zu Ken und ihre ungewöhnlichen Fähigkeit, Namen als Farben zu sehen. Die Erlebnisse schildert sie aus der Ich-Perspektive und beschreibt dabei nicht nur ihre Gefühle für Ken, sondern auch den ganz normalen Alltag mit der neuen Familie. Ich konnte mich von Anfang an gut in Jannah hineinversetzen und freute mich für sie, als Ken ihr endlich Beachtung schenkte und litt ebenso mit ihr, wenn sie vor seinen Augen in ein dickes Fettnäpfchen trat.
Nach und nach werden auch die anderen Charaktere des Romans ausführlicher beschrieben und sie alle machen eine unterschiedliche Entwicklung durch. So ist auch Ken lange nicht der Traumprinz, wie es am Anfang scheint, Jannahs beste Freundin Lou durchlebt ebenfalls eine Krise in Sachen Liebe und Merrie ist nicht immer ein launisches und gemeines Biest. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen, so dass trotz der Erzählperspektive nicht immer Jannah im Mittelpunkt stand, sondern auch das Geschehen um sie herum.
Da der Schluss des Romans nicht automatisch auch den Schluss der Erzählung darstellt, bildete das letzte Kapitel zwar einen schönen Abschluss, ließ aber noch vieles offen, so dass ich schon sehr gespannt war auf die Fortsetzung.


Meine Erlebnisse mit diesem Buch:


Dieser Roman war eines der ersten Bücher, die ich mir als Kindle-Version geholt habe, obwohl ich von dem Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zur gedruckten Version mehr als enttäuscht war: Die gebundene Ausgabe kostet derzeit 13,99€ bei Amazon (Stand: 12.02.2015), wohingegen man für die Kindle-Ausgabe nur zwei Euro weniger bezahlt. Aber das Buch hatte bereits zu sehr mein Interesse geweckt und ich wollte es sofort lesen, deshalb beschloss ich, mir die Serie für den Kindle zu holen (mehr Platz im Bücherregal ^^).
Ich habe den Roman ziemlich schnell durchgelesen, was bei nur 288 Seiten kein Wunder war. Infolge dieser geringen Seitenzahl hat jedoch stellenweise leider auch die Tiefe des Romans etwas gelitten - viele kleine Details blieben verborgen und die Geschichte schritt schneller voran, als es mir lieb war, denn ich wollte mehr erfahren von Jannah, Ken und Merrie und den vielen anderen, einzigartigen Personen. Denn auch wenn die Geschichte mit dem ersten Band noch lange nicht zu Ende ist, hat die Autorin es meiner Meinung nach versäumt oder nicht erkannt, dass die Personen im Buch wesentlich mehr hergeben, als sie es ihnen letztlich ermöglicht hat. So blieb mir Ken zum Beispiel bis zum Schluss ein Rätsel, dessen Beweggründe ich nur bedingt nachvollziehen konnte und dem ich einfach mehr Charakter zugetraut hätte. Diesen hat er vermutlich auch, aber es kommt nicht immer so rüber, weil die Geschichte zu oft nur an der Oberfläche plätschert und viel zu selten die tiefer gehenden Hintergründe beleuchtet, die durchaus interessant und lesenswert wären.


Mein persönliches Fazit:


Auch wenn das Lesevergnügen mit diesem Roman nur sehr kurzweilig war, hat mir die Geschichte insgesamt gut gefallen und überzeugt mit einem ungewöhnlichen Plot und einzigartigen Charakteren, die man schnell ins Herz schließt. Deshalb erhoffe ich mir von den Fortsetzungen, dass die Geschichte insgesamt durch das Zusammenspiel der einzelnen Personen besser abgerundet wird und sich dadurch von den aktuell vielen Jugendbüchern was besser abgrenzen kann.
Ich gebe der Heartbreak Family (diesen Titel finde ich etwas befremdlich, denn er passt überhaupt nicht zur tatsächlichen Geschichte und soll wohl mit einem unglücklichen Anglizismus die Jugendlichen ansprechen) insgesamt vier von fünf Sternen.

★ ★ ★ ★ ☆



Freitag, 6. Februar 2015

[Gedankenschnipsel] Schnipsel #1


Mein aktuelles Lese-Erlebnis mit "Stiller"

"Stiller" liest sich stockend. Ich kann es nicht anders beschreiben. Kein Zweifel, das Thema ist interessant und der Schreibstil von Max Frisch gefällt mir überraschend gut. Und dennoch, wenn ich am Abend die Lektüre beiseite lege, habe ich zwar das Gefühl, knapp achtzig gelesen zu haben, stattdessen sind es aber nur dreißig. Oder zwanzig. Manchmal bin ich so genervt von Stiller bzw. Mr. White, dass ich ihn einfach nur anschreien möchte, damit er endlich mal zum Punkt kommt. Er entfremdet sich dem Leser immer mehr, flüchtet sich in seitenlange Geschichten ohne Absätze und bringt im Gegenzug nicht mehr als fünf Zeilen zustande, in denen er von der Gegenwart, also seiner Zeit in einem Schweizer Gefängnis zu erzählen, die jedoch gar nicht so interessant ist. Und trotzdem möchte ich als Leser immer wieder dorthin zurück. ich möchte, dass White seine Geschichten Geschichten sein lässt und stattdessen endlich erzählt, wie es mit ihm weitergehen wird. Aber einen Fortschritt findet sich nur in den Geschichten. Sind es überhaupt noch Geschichten?

Zeilen ohne Ende ;-)
Das Lesen dieser skurrilen Geschichte ist fast schon zu einer Leseflaute geworden. Aber ich kann sehr hartnäckig sein - vor allem, wenn es um derart widerspenstige Romanfiguren geht, die versuchen, aus einer Geschichte auszubrechen, in welche der Leser sie schon im Voraus mit seinen Erwartungen gedrängt hat.



Harry Potter

Ich habe inzwischen mit dem Lesen der französischen Ausgabe von „Harry Potter und der Stein der Weisen“ begonnen. Für mich ist es ein ganz besonderes Leseerlebnis, verbunden mit vielen Eindrücken und Träumereien. Einige Abschnitte kenne ich fast auswendig, weil ich vor allem die ersten drei Bände als Kind mehrfach verschlungen habe. Und dann wiederum gibt es Sätze, die nun eine andere Bedeutung haben als beim ersten Lesen; Sätze, deren Wirkung sich erst entfaltet, wenn man die Serie komplett gelesen hat. Dies ist zum Beispiel einer davon:

- Et vous croyez qu’il est … sage de confier une tâche aussi importante à Hagrid ?
- Je confierais ma propre vie à Hagrid, assura Dumbledore.
(„Harry Potter à l’école des sorciers“, Seite 21)



Once upon a time

Einer der Gründe, warum ich im Moment so wenig zum Lesen komme, ist diese Serie. Ich habe sie schon vor einer Weile begonnen, irgendwann abgebrochen und jetzt wieder angefangen. Früher war ich fast süchtig nach den sonderbaren Geschehnissen in Storybrooke und dachte mir, dass diese Sucht nun geheilt sei. Falsch gedacht … Einmal wieder angefangen, kam ich nicht mehr davon los und schaute eines Abends gleich vier Folgen weg (das ist nur dann viel, wenn man nebenbei noch Unterrichtseinheiten vorbereiten muss). Inzwischen ist die Sucht also wieder da, denn da meine zweite Suchtserie, The Walking Dead, noch auf neue Folgen warten lässt, fixiert sich mein innerer Serienjunkie komplett auf Once upon a time.
Und: Ich will das Märchenbuch von Henry haben!



Beim Lesen ...

Macht ihr das auch?
Euren Lesefortschritt anschauen, dann den Gesamtumfang des Buches betrachten und denken: „Sehr gut, ich habe noch viele Seiten vor mir!“ Ich freue mich immer, wenn ich weiß, dass mir das Lesevergnügen noch eine Weile erhalten bleibt.



Go with the Flow


Ich habe mich nun doch verleiten lassen und mir den ersten Band der Trilogie „Selection“ geholt. Allerdings habe ich noch meine Zweifel, ob mir die Geschichte wirklich gefallen wird, zumal die Parallelen zu Der Bachelor schon vor dem Lesen mehr als offensichtlich sind. Deswegen habe ich mich quasi abgesichert und mir die französische Ausgabe gekauft. So kann ich mich selbst davon überzeugen, ob die Serie meinem Geschmack entspricht und lerne gleichzeitig ein paar neue Wörter :-)



Zum Abschluss ...

Es ist Freitag, das Wochenende beginnt und damit auch die ersehnten Winterferien. Ich werde den heutigen Tag ganz gemütlich mit ein paar Freunden ausklingen lassen, bevor ich nächste Woche endlich wieder in bisschen herumreisen kann.


Zur Entspannung gibt's bei mir immer eine Tasse Tee und dazu (ganz traditionell französisch ^^)  Madeleines. Da die Bretagne aus irgendeinem Grund sehr gerne Karamell herstellt, ist meine liebste Teesorte hier ebenfalls "Karamell". Es schmeckt auch so wie flüssiges Karamell, nur bei weitem nicht so süß, sondern eher wie ein angenehmer, süßer Hauch.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende! :-D